Das Obrigheim Team startet mit einer Niederlage in die „Corona“-Saison;  662,0 zu 700,2 Niederlage gegen Roding.

Mit gemischten Gefühlen startete die Obrigheimer Bundesligamannschaft in die wegen Corona verkürzte Bundesliga-Runde. Zu Gast waren die Sportfreunde vom TB 03 Roding. Doch bevor Sportler, Offizielle und Helfer die Halle betreten konnten, mussten sich einem Corona-Schnelltest unterziehen, der erfreulicherweise bei allen negativ ausfiel. In der Halle selbst erwartete sie dann eine eigenartige, ganz ungewohnte Atmosphäre. Keine Bewirtung, eine Mindestzahl an maskierten Helfern, wo möglich durch Sicherheitsscheiben getrennt, Scheibenstecker mit Maske und Handschuhen, eine Präsentation mit Minimalaufwand, kein Spektakel bei der Vorstellung und was am meisten weh tat, keine Zuschauer.

Immerhin hatten die Fans die Möglichkeit, das Geschehen über Livestream zu verfolgen, was durchaus lohnenswert war. Man muss beiden Mannschaften attestieren, dass sie in Anbetracht der äußeren Umstände sowie der wahrlich nicht optimalen Vorbereitung ordentlichen Sport auf die Bühne brachten. Der Vorteil lag zwangsläufig bei den Gästen, deren bereits drei Wochen zuvor erfolgter Saisonstart gegen Samswegen auf einen etwas fortgeschritteneren Trainingszustand schließen ließ. Die Gastgeber mussten auf Nico Müller, Mo Hoblos und auf den Einsatz ihrer ausländischen Gastheber verzichten, zeigten aber dennoch eine äußerst ansprechende Leistung. Einen tollen Einstand verzeichnete Neuzugang Lena Tomkowiak, mit 120 Punkten zweitbeste im Team. Celina Schönsiegel hat nach überstandenen Rückenproblemen fast wieder ihre alte Leistungsstärke erreicht. Moritz Huber überzeugte als Punktbester (137,0) sowie mit neuem Stoßrekord (160 kg). Routinier Jakob Neufeld präsentierte sich in guter Verfassung, hatte aber etwas Pech beim Ausstoß, indem er zweimal mit dem hinteren Bein wegrutschte. Ruben Hofmann, der im Vorfeld nur sehr eingeschränkt trainieren konnte, merkte man die fehlende Routine etwas an, dürfte aber bald wieder an die gewohnten Leistungen anknüpfen. Ähnliches gilt für seinen Bruder Matthäus, der direkt nach seiner für ihn enttäuschenden EM-Ausbootung zu einem sechswöchigen Bundeswehr-Lehrgang abkommandiert war und somit nicht seine volle Leistungsfähigkeit abrufen konnte.

Bundesliga-Luft schnupperten die Ersatzheber Anna-Sophia Knapp sowie Philipp Hülser, die aber diesmal nicht zum Einsatz kamen. Sehr spannend verlief das Reißen, als Obrigheim im letzten Durchgang durch drei Fehlversuche einen recht komfortablen Vorsprung einbüßte und letztlich mit der Minimaldifferenz von 0,1 Punkten den Gästen den Vortritt lassen musste. Auch im Stoßen erwiesen sich die Rodinger als stärker, was ihnen letztlich einen recht klaren 700,2 zu 662,0 Erfolg einbrachte. Bester Gästeheber war Gregor Nowara mit 141,0 Punkten. Doch das war noch nicht alles. EinBesuch von der NADA führte dazu, dass einige Athleten an diesem Abend noch ein weiteres Mal zum Test antreten mussten.

Celina Schönsiegel: Reißen 67 kg / Stoßen 82 kg / 96,0 Punkte, Lena Tomkowiak: Reißen 73 kg / Stoßen 90 kg / 120,0 Punkte, Ruben Hofmann: Reißen 110 kg / Stoßen 130 kg / 95,0 Punkte, Moritz Huber: Reißen 120 kg / Stoßen 160 kg / 137,0 Punkte, Jakob Neufeld: Reißen 117 kg / Stoßen 140 kg / 101,0 Punkte, Matthäus Hofmann: Reißen 140 kg / Stoßen 165 kg / 113,0 Punkte