Gold für Lara Ludäscher
Austragungsort der erstmals ausgetragenen deutschen Nachwuchsmeisterschaften war das im ostbayerischen Landkreis Cham gelegene Städtchen Roding. Dieses neu geschaffene Wettbewerbs-Format löst die bisher getrennt ausgetragenen Titelkämpfe der Schüler und Jugend ab. Für Unverständnis sorgte dabei der unterschiedliche Wertungsmodus bei den einzelnen Altersbereichen sowie bei der Mannschaftswertung. Während die beiden älteren Jahrgänge (vormals Jugend) nach Gewichtsklassen und Zweikampfleistung gewertet wurden kamen bei den ehemaligen Schülerjahrgängen die sogenannten, nur schwer nachvollziehbaren IAT-Punkte zur Anwendung. Ähnlich der Relativwertung wird dabei ein körpergewichtsbezogener Faktor mit der Zweikampfleistung multipliziert. Zudem wurde auf die Athletik komplett verzichtet und ein neuer Qualifikationsmodus eingeführt. Zu guter Letzt erfolgte die Mannschaftswertung nach Sinclair-Punkten. Unabhängig dieses dem Verband anzulastenden Wertungs-Durcheinanders muss dem Ausrichter eine bestens organisierte, problemlos und zügig ablaufende Veranstaltung attestiert werden.
Über 130 Jugendliche aus 47 Vereinen hatten sich für die Titelkämpfe qualifiziert. Der SV Germ. Obrigheim war dabei mit insgesamt einer Athletin und drei Athleten vertreten, die von Jugendleiter Volker Hauß vor Ort betreut wurden. Alle hatten sich gewissenhaft auf diese Titelkämpfe vorbereitet und konnten dies auch weitgehendst auf der Bühne umsetzen. Lediglich Ephraim Wojcik (Jahrg. 2008) hatte leider keinen so guten Tag erwischt und brachte jeweils nur seine Anfangslasten von 82 kg im Reißen und 100 kg im Stoßen gültig zur Hochstrecke. Das ergaben für ihn 180,7 Punkte und Platz 9 in der Jahrgangswertung. Von seiner besten Seite zeigte sich Alexej Fitz, dem es gelang, ohne einen Fehlversuch die neuen Bestleistungen von 54 kg im Reißen und 66 kg im Stoßen über dem Kopf zu fixieren. Somit durfte er sich über 159,4 Punkte sowie Platz 9 des Jahrgangs 2009 freuen.
Einen überaus erfreulichen Ausgang nahmen die Mädchenwettbewerbe. Die wiedererstarkte Lara Ludäscher beeindruckte mit einem nahezu fehlerfreien Auftritt und holte sich den Titel in der Klasse bis 81 kg Körpergewicht. Im Reißen legte sie 63 kg vor und baute im Stoßen mit 73 kg ihre Führung aus. Lediglich im letzten Versuch musste sie mit einem ungültigen Versuch der Schwerkraft Tribut zollen. Einen begeisternden Kampf um Bronze lieferte sich Dylan Slabschi in der Klasse bis 89 kg. Im Reißen bezwang er 93 kg, hatte sich aber aufgrund des nachfolgenden Fehlversuchs etwas ins Hintertreffen gebracht. Nachdem sein Gegner im Stoßen fehlerlos blieb musste er nach gelungenen 112 kg alles oder nichts gehen und ließ für seinen Abschlussversuch noch nie bezwungene 120 kg auflegen. Nach einem guten Umsatz verflogen die Medaillenträume leider beim Ausstoß, da er das Gewicht nicht ausreichend in der Senkrechten fixieren konnte. Nach ein paar Minuten der Enttäuschung wich diese der Freude über einen ausgezeichneten 4. Platz. Der nach Sinclair ausgetragene Mannschaftswettbewerb bescherte dem Germanen-Team zum Abschluss nochmals einen erfreulichen 8. Platz.